Entzündungen adé: Ihre schmerzlose Wurzelbehandlung bei uns!
Wurzelbehandlung / Endodontie
01. Wann wird eine Wurzelkanalbehandlung notwendig?
- Wurzelentzündung: Wenn schädliche Bakterien in das Innere des Zahns eindringen, häufig aufgrund einer unentdeckten oder nicht behandelten Karies, kann dies zu einer Entzündung der Zahnwurzel führen. Diese äußert sich oft durch starke Zahnschmerzen, die entstehen, weil sich die Blutgefäße im Zahninneren ausdehnen und auf den Nerv drücken. Eine Behandlung des Wurzelkanals beseitigt die Entzündung und damit auch die Schmerzen, wodurch der betroffene Zahn gerettet werden kann.
- Abgestorbener Zahn: Die Wurzelkanalbehandlung kann auch dann sinnvoll sein, wenn ein Zahn abgestorben ist und dennoch erhalten werden soll. Durch die prophylaktische Entfernung des Zahnmarks wird einer möglichen Entzündung vorgebeugt.
- Zahnfraktur: Wenn Teile des Zahns, einschließlich der versorgenden Gefäße, beispielsweise nach einem Unfall abgebrochen sind, kann eine Wurzelbehandlung notwendig sein, um den Zahn zu retten.
02. Was genau ist eine Wurzelbehandlung?
Eine Wurzelkanalbehandlung (Endodontie) ermöglicht es, entzündete oder abgestorbene Zähne zu erhalten, anstatt sie ziehen und durch Zahnersatz ersetzen zu müssen. Dabei werden Bakterien, die sich im Zahninneren angesiedelt haben, mechanisch und chemisch entfernt. Die gereinigten Kanäle werden gefüllt, sodass die Zahnfunktionen wiederhergestellt werden können. Ziel ist es, den eigenen Zahn möglichst lange zu erhalten, idealerweise über viele Jahre hinweg.
Diagnostik als Grundlage:
Wurzelkanalbehandlung (Endodontie) bedeutet zunächst einmal, dass die recht groben Diagnosen "lebender Zahn" oder "toter Zahn" weitergehend differentialdiagnostisch bewertet werden können. Zunächst werden klinische Befunde und die röntgenologische Darstellung mit der Anamnese korreliert. Die Abbildung des Zahnes im digitalen, strahlungsarmen Röntgenbild oder im DVT (Digitale Volumentomographie) ergibt weitere Befunde. Im digitalen Bild, das in Form einer bearbeitbaren Datei vorliegt, wird angezeigt, ob die knöcherne und bindegewebige Umgebung des Zahnes Veränderungen gegenüber der naturgesunden oder ausbehandelten gesunden Situation aufweist. Dies können Befunde sein, die wir im Sinne von Ankylosen, Entzündungen, Fisteln, Zysten, Kalzifikationen und vielem mehr interpretieren.
Diese Befunde der Zahnumgebung bilden die Basis für eine von außen nach innen gerichtete Betrachtung des Zahnes und seines inneren Gangsystems. Im Anschluss bewerten die Behandler die Oberfläche des Zahnes. Diese sollte ebenfalls der naturgesunden oder ausbehandelten gesunden Situation ähnlich oder vergleichbar sein. Durch innere oder äußere Entzündungsfolgen oder Veränderungen des inneren oder äußeren Milieus können dort erkennbare Konturveränderungen weitere diagnostische und prognostische Hinweise geben.
Die klinische Differenzierung der Befunde des betroffenen Zahnes kann zu folgender grundsätzlicher Einteilung führen, die dann weitere Therapiemaßnahmen weitestgehend vorgibt. Es sind jedoch fließende Übergänge möglich, da jeder Befund und dessen Beschreibung nur eine Momentaufnahme darstellt.
Diese Erkenntnisse bilden die Basis für eine detaillierte Betrachtung des Zahns und seines inneren Gangsystems. Dabei wird auch die Oberfläche des Zahns begutachtet: Veränderungen durch äußere oder innere Entzündungen sowie Milieueinflüsse können Hinweise auf den Zustand des Zahnes und die notwendige Therapie liefern.
Der Aufbau eines Zahns
Um zu verstehen, was bei einer Wurzelkanalbehandlung genau gemacht wird, lohnt sich ein Blick auf den Aufbau unserer Zähne. Sichtbar ist zunächst die Zahnkrone, die aus zwei Schichten besteht: dem harten, schützenden Zahnschmelz und dem darunterliegenden Zahnbein (Dentin). Unsichtbar unter dem Zahnfleisch liegt die Zahnwurzel, die jeden Zahn im Kiefer verankert. Jede Zahnwurzel enthält mindestens einen Kanal, der das Zahnmark (Pulpa) mit feinen Blutgefäßen und dem Zahnnerv beherbergt. Diese Kanäle sind an ihrem unteren Ende offen, wodurch das lebende Zahnmark mit dem Körper verbunden ist, um den notwendigen Stoffwechsel aufrechtzuerhalten.
03. Wie ist der Ablauf einer Wurzelbehandlung?
Eine Wurzelbehandlung ist eine aufwendige Prozedur und wird somit in mehreren Schritten vorgenommen. Zwischen den einzelnen Behandlungsmaßnahmen werden im Regelfall Röntgenbilder gemacht, damit Länge und Verlauf der Wurzelkanäle sowie die Entzündungsausbreitung präzise sichtbar gemacht werden können.
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Vorbereitung und Reinigung der Wurzelkanäle
Um die Behandlung für den Patienten schmerzfrei zu gestalten, wird der Zahn örtlich betäubt. Anschließend setzt der Zahnarzt einen sogenannten Kofferdam ein - ein elastisches Gummituch, das den zu behandelnden Zahn vom restlichen Mundraum abschirmt. Dadurch wird verhindert, dass Flüssigkeiten wie Speichel oder Blut sowie die darin enthaltenen Bakterien in den offenen Zahn gelangen können. Nach dieser Vorbereitung wird der Zahn vorsichtig aufgebohrt. Mithilfe feiner, flexibler Feilen, die in die Wurzelkanäle eingeführt werden, erstellt der Zahnarzt ein Röntgenbild, um die exakte Länge der Kanäle zu bestimmen. Diese Information ist entscheidend für die spätere Wurzelfüllung. Alternativ kann die Länge der Kanäle auch elektronisch gemessen werden, wobei diese Methode nicht von der Krankenkasse übernommen wird. Im nächsten Schritt werden die Wurzelkanäle sorgfältig gereinigt. Dabei entfernt der Behandler entzündetes oder abgestorbenes Zahnmark mit den Feilen. Gleichzeitig werden die Kanäle für die anschließende Füllung leicht erweitert, gründlich gespült und desinfiziert. Ziel ist es, das gesamte Wurzelkanalsystem keimfrei zu machen, um das Risiko einer erneuten Entzündung auszuschließen. In manchen Fällen sind mehrere Behandlungstermine notwendig, insbesondere wenn eine Entzündung vorliegt. In diesen Fällen wird ein entzündungshemmendes Medikament in die Kanäle eingebracht, und der Zahn wird bis zur nächsten Sitzung provisorisch verschlossen. -
Wurzelfüllung
Nachdem die Wurzelkanäle akribisch gereinigt und von Bakterien befreit sind sowie die Entzündung abgeklungen ist, werden die Hohlräume, sprich die einzelnen Kanäle, fachgerecht mit speziellen Füllungen versehen. Zum Abschluss wird eine versiegelnde und bakteriendichte Füllung eingesetzt. -
Etwaige Folgebehandlungen
In einigen Fällen kann ein wurzelbehandelter Zahn brüchig werden, da er nicht mehr durchblutet wird und somit schneller frakturiert. Denn: Das Zahninnere ist (spätestens) nach der Behandlung tot. In manchen Fällen ist es daher sinnvoll, den Zahn mit einer Krone zu versehen. Sollte keine ausreichende Zahnsubstanz mehr vorhanden sein, wird ein sogenannter Wurzelstift eingesetzt. Dieser wird in einen Wurzelkanal gesetzt, um den Zahnaufbau zu verankern und zu stabilisieren, damit eine sichere Kronenversorgung gewährleistet werden kann.