Juvenile Osteoporose

Die juvenile Osteoporose ist eine seltene Erkrankung, die zu Knochenschwund bei Kindern und Jugendlichen führt. Sie betrifft häufig die Wirbelsäule, die langen Knochen und kann in einigen Fällen auch den Kieferknochen beeinträchtigen. Der Beginn der Erkrankung liegt meist in der Präpubertät, typischerweise im Alter zwischen 8 und 12 Jahren.

Symptome:

  • Knochenschmerzen, insbesondere im Rücken, in den Hüften und Füßen
  • Schwierigkeiten beim Gehen
  • Wirbeleinbrüche und Kompressionsfrakturen der langen Knochen
  • Abnehmende Körpergröße und Wachstumsstillstand
  • Kyphose (Rundrücken) und verkürzter Brustkorb

Diagnostik:

  • Klinische Symptome wie Schmerzen und Frakturen
  • Röntgenaufnahmen zur Erkennung von Knochenveränderungen
  • Knochendichtemessung (z. B. Dual-Energy-Röntgen-Absorptiometrie)
  • Histologische Untersuchung: Verminderte Osteoidmenge und Auflockerung der Kortikalis

Auswirkungen auf den Kieferknochen:

Die juvenile Osteoporose kann auch den Kieferknochen betreffen, was zu einer Schwächung der Knochenstruktur führt. Dies kann das Risiko für Zahnverlust erhöhen und die Stabilität von Zahnersatz wie Implantaten beeinträchtigen. Eine sorgfältige Planung und Anpassung sind notwendig, um zahnmedizinische Behandlungen erfolgreich durchzuführen.

Behandlung:

Eine kausale Therapie ist nicht bekannt. Die Behandlung zielt darauf ab, Frakturen zu vermeiden und die Knochengesundheit zu fördern:

  • Zufuhr von Kalzium und Vitamin D zur Stärkung der Knochen
  • Physiotherapie zur Verbesserung der Muskelkraft und Beweglichkeit
  • Körperliches Training unter Vermeidung schwerer Belastungen
  • Einsatz von Bisphosphonaten in schweren Fällen

Prognose:

Die juvenile Osteoporose ist in vielen Fällen selbstlimitierend und bessert sich nach Abschluss der Pubertät. In schweren Fällen können jedoch dauerhafte Schäden wie Kyphoskoliose oder Rippendeformitäten zurückbleiben.

Eine frühzeitige Diagnose und unterstützende Maßnahmen sind entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und langfristige Komplikationen zu minimieren.

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