Der zahnärztliche Heil- und Kostenplan (HKP)
Wenn Sie Zahnersatz benötigen, sei es eine Krone, Brücke oder Prothese, ist der Heil- und Kostenplan (HKP) ein zentrales Dokument. Er dient nicht nur als Kostenvoranschlag für Ihre Behandlung, sondern ist auch Voraussetzung für eine Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenkasse. Doch was genau steht im Heil- und Kostenplan, und welche Schritte müssen Sie als Patient beachten?
1. Was ist der Heil- und Kostenplan?
Der HKP ist ein schriftlicher Plan, den Ihr Zahnarzt erstellt, sobald er feststellt, dass Zahnersatz notwendig ist. Das Dokument enthält:
- Diagnose – Welche Zähne betroffen sind.
- Geplante Behandlung – Welche Art von Zahnersatz benötigt wird.
- Kostenschätzung – Eine Aufschlüsselung der voraussichtlichen Kosten.
- Zuschuss der Krankenkasse – Was Ihre Krankenkasse übernimmt.
Bei gesetzlich Versicherten ist dieser Plan Pflicht, bevor mit der Behandlung begonnen werden kann. Ohne genehmigten HKP müssen Patienten die Kosten selbst tragen.
2. Die wichtigsten Schritte für Patienten
Schritt 1: Untersuchung und Planung durch den Zahnarzt
Ihr Zahnarzt untersucht Ihre Zähne und entscheidet gemeinsam mit Ihnen, welche Art von Zahnersatz infrage kommt. Dabei klärt er auch, welche Materialien genutzt werden und ob eine Regelversorgung (die Standardversorgung der Krankenkasse) oder eine hochwertigere Alternative gewünscht wird.
Schritt 2: Erstellung des Heil- und Kostenplans
Der Zahnarzt stellt den HKP aus, der aus zwei Hauptteilen besteht:
- Befund und Regelversorgung (Teil 1): Hier wird festgehalten, was aus Sicht der Krankenkasse die „Standardlösung“ ist.
- Geplante Versorgung & Kosten (Teil 2): Hier stehen die tatsächlichen Behandlungskosten, inklusive möglicher Eigenbeteiligung.
Schritt 3: Einreichung bei der Krankenkasse
Sie müssen den HKP bei Ihrer Krankenkasse einreichen. Diese prüft den Plan und entscheidet über den Festzuschuss, also den Betrag, den sie übernimmt.
Schritt 4: Genehmigung und Kostenbescheid
Nach Prüfung erhalten Sie den genehmigten HKP zurück. Dort ist festgelegt:
- Wie viel Ihre Krankenkasse zahlt.
- Wie hoch Ihr Eigenanteil ist.
- Ob evtl. zusätzliche Zuschüsse anfallen (z. B. für Patienten mit geringem Einkommen oder bei lückenlos geführtem Bonusheft).
Schritt 5: Behandlung & Abrechnung
Nach der Genehmigung kann die Behandlung starten. Sobald die Versorgung abgeschlossen ist, rechnet die Zahnarztpraxis direkt mit der Krankenkasse ab. Ihren Eigenanteil zahlen Sie direkt an den Zahnarzt.
3. Wichtige Tipps für Patienten
- Vergleichen lohnt sich: Wenn Ihr Eigenanteil hoch ist, können Sie vorab eine zweite Meinung einholen. Manche Zahnärzte oder Dentallabore bieten günstigere Alternativen.
- Bonusheft prüfen: Falls Sie regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung gehen und Ihr Bonusheft lückenlos führen, erhalten Sie einen höheren Zuschuss.
- Zusatzversicherung nutzen: Falls Sie eine Zahnzusatzversicherung haben, sollten Sie den HKP auch dort einreichen. Manche Tarife übernehmen einen Teil der Kosten.
- Ratenzahlung möglich? Wenn die Kosten hoch sind, können Sie Ihren Zahnarzt fragen, ob eine Teilzahlung angeboten wird.
Fazit
Der Heil- und Kostenplan ist ein wichtiger Schritt für Patienten, die Zahnersatz benötigen. Er gibt einen Überblick über die Kosten, zeigt den Zuschuss der Krankenkasse und muss vor Behandlungsbeginn genehmigt werden. Wer sich vorab informiert, kann durch Bonushefte, Zusatzversicherungen oder Preisvergleiche möglicherweise viel Geld sparen.
Falls Sie sich unsicher sind, was die beste Lösung für Sie ist, können Sie Ihren Zahnarzt oder Ihre Krankenkasse um eine Beratung bitten.