Dysgnathie

Dysgnathie: Fehlentwicklungen im Kiefer-Gesichts-Bereich

Dysgnathie bezeichnet eine Gruppe von Fehlentwicklungen im Kiefer-Gesichts-Bereich, die Zähne, Kiefer und das Kausystem betreffen können. Diese Anomalien können verschiedene Aspekte beeinflussen:

  • Zahnstellung
  • Verzahnung (Okklusion)
  • Kieferform
  • Lage der Kiefer zueinander
  • Integration der Kiefer in den Schädel

Dysgnathien können sowohl ästhetische als auch funktionelle Beeinträchtigungen verursachen.

Wichtige Aspekte der Dysgnathie

  • Epidemiologie: Im Milchgebiss liegt die Inzidenz bei bis zu 30%, wobei offener Biss und vergrößerte sagittale Schneidekantenstufe häufig sind. Bei Erwachsenen dominieren Rücklagen des Unterkiefers mit einer Inzidenz von 20-40%.
  • Symptome: Betroffene können Probleme beim Beißen, Kauen, Schlucken und Sprechen haben. Einzelne Zähne können übermäßig belastet werden, was zu erhöhter Anfälligkeit für Erkrankungen und vorzeitigen Zahnverlust führt.
  • Behandlung: Je nach Art und Schwere der Fehlstellung kommen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten in Frage:
    • Kieferorthopädische Behandlung mit Zahnspangen
    • Chirurgische Eingriffe bei skelettalen Dysgnathien
    • Kombinierte orthodontisch-chirurgische Therapie
  • Ursachen: Dysgnathien können angeboren oder erworben sein, oft liegt eine Kombination aus genetischer Veranlagung und erworbenen Faktoren vor.
  • Diagnostik: Zur Beurteilung werden verschiedene Klassifikationssysteme verwendet, wie die Angle-Klassifikation für Regelverzahnung und die Schwarz-Klassifikation für das ästhetische Gesichtsprofil.
  • Ziele der Behandlung: Korrekte Verzahnung, Verbesserung von Sprech-, Schluck- und Kaufunktion sowie ästhetische Optimierung.

Die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Dysgnathien ist wichtig, um langfristige funktionelle und ästhetische Probleme zu vermeiden und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

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