Einheilphase von Zahnimplantaten
Heilungsphase nach Zahnimplantaten: Was passiert wann?
Damit ein Zahnimplantat die gleiche Belastbarkeit wie eine natürliche Zahnwurzel erreicht, muss es stabil in den Kieferknochen integriert werden. Dieser Prozess, bei dem das Implantat fest mit dem Knochen verwächst, wird als Einheilung bezeichnet. Je dichter und fester die Knochenzellen an den Implantatkörper – also die Schraube aus Titan oder Keramik – heranwachsen, desto stabiler und belastbarer wird das Implantat.
Die Dauer der Einheilung variiert je nach individueller Heilung und Knochenqualität. Im Oberkiefer dauert die Einheilung meist 4 bis 6 Monate, im Unterkiefer oft nur 3 bis 4 Monate.
Mit modernen Implantatsystemen und einem guten Knochenangebot kann sich die Heilungszeit deutlich verkürzen – auf bis zu 6 bis 12 Wochen. Muss jedoch vorab ein Knochenaufbau erfolgen, kann sich die Phase auf bis zu 9 Monate verlängern.
Faktoren für eine erfolgreiche Einheilung und langfristige Stabilität
Folgende Aspekte beeinflussen, wie gut und dauerhaft ein Implantat einheilt:
- Primärstabilität: Mechanische Stabilität direkt nach dem Einsetzen – abhängig von Implantattyp, Knochendichte und dem Drehmoment beim Einschrauben.
- Sekundärstabilität: Biologische Stabilität – sie entsteht durch die Osseointegration, also die Verbindung von Knochenzellen mit der Implantatoberfläche.
Je intensiver diese Verbindung, desto belastbarer und langlebiger ist das Zahnimplantat.
Was passiert nach der Einheilphase?
Ist das Implantat fest im Kieferknochen verankert, kann es mit dem endgültigen Zahnersatz – der sogenannten Implantat-Prothetik – versorgt werden. Diese sogenannte Suprakonstruktion besteht aus einer Einzelkrone, einer Brücke oder einer Zahnprothese.
Der Implantologe legt das Implantat mit einem kleinen Schleimhautschnitt unter örtlicher Betäubung frei und entfernt die Deckschraube. Anschließend wird eine Einheilkappe (auch Gingivaformer genannt) eingeschraubt. Diese formt das Zahnfleisch so, dass es später die Implantatkrone optimal umschließt.
Nach einer Abdrucknahme mithilfe eines Abdruckpfostens beginnt die Herstellung der finalen Implantat-Prothetik. In das Innengewinde des Implantats wird ein Abutment (Verbindungselement) eingeschraubt, das die Brücke, Krone oder Prothese trägt. Diese wird abschließend verschraubt oder zementiert – so sind Ästhetik und Funktion der verlorenen Zähne wiederhergestellt.