Furkationsbeteiligung
Eine Furkationsbeteiligung bezeichnet den Knochenverlust im Bereich der Wurzelgabelung (Furkation) bei mehrwurzeligen Zähnen, der durch eine fortgeschrittene Parodontitis verursacht wird. Diese Komplikation tritt hauptsächlich bei Backenzähnen (Molaren) auf und kann zu erheblichen Problemen führen.
Schweregrade der Furkationsbeteiligung:
- Grad 0: Keine Furkationsbeteiligung sondierbar
- Grad I: Eindringtiefe bis 3mm
- Grad II: Eindringtiefe > 3mm, aber nicht komplett durchgängig
- Grad III: Durchgängige Furkation, kein Knochengewebe mehr an der Wurzelgabelung
Diagnose:
Die Diagnose erfolgt durch Sondierung mit speziellen Parodontalsonden (Kuhhornsonden) und kann durch Röntgenaufnahmen ergänzt werden. Bei Oberkieferbackenzähnen ist die Diagnose aufgrund der Überlagerung der Wurzeln im zweidimensionalen Röntgenbild schwieriger.
Behandlungsmöglichkeiten:
- Nichtchirurgische antiinfektiöse Therapie
- Zugangslappenoperation
- Regenerative Verfahren (bei Grad II mit gutem approximalem Knochenangebot)
- Resektive Therapie (Wurzelamputation, Hemisektion, Tunnel)
- Extraktion (bei fortgeschrittenen Fällen)
Prognose und Risikofaktoren:
Die Prognose für Zähne mit Furkationsbeteiligung ist generell schlechter als für Zähne ohne diese Komplikation. Faktoren wie Grad III-Furkationsbefall, starker approximaler Knochenabbau und Zigarettenkonsum wirken sich negativ auf die Langzeitprognose aus. Bei geeigneter Behandlung können jedoch viele betroffene Zähne langfristig erhalten werden.
Regelmäßige professionelle Zahnreinigungen und eine gute häusliche Mundhygiene sind entscheidend für den Erhalt von Zähnen mit Furkationsbeteiligung. Bei adhärenten Patienten können über 80% der furkationsbeteiligten Molaren über einen Zeitraum von 20 Jahren erhalten werden.