Hypomineralisation
Hypomineralisation, insbesondere die Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH), ist eine entwicklungsbedingte Störung der Zahnschmelzbildung. Sie zeichnet sich durch eine verminderte Mineralisierung des Zahnschmelzes aus, was zu strukturellen Problemen und erhöhter Kariesanfälligkeit führt.
Merkmale:
- Weicher, poröser Zahnschmelz mit verminderter Härte
- Gelblich-bräunliche, scharf abgegrenzte Flecken auf den Zähnen
- Erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Temperaturreizen
- Anfälligkeit für Schmelzeinbrüche und Karies
Betroffene Zähne:
Hauptsächlich sind die ersten bleibenden Backenzähne (Molaren) und Schneidezähne (Inzisiven) betroffen, aber auch Milchzähne können Hypomineralisationen aufweisen.
Mögliche Ursachen:
- Gesundheitsstörungen in den ersten Lebensjahren (z.B. Windpocken, Masern)
- Antibiotikagaben in den ersten drei Lebensjahren
- Komplikationen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt
- Vitamin-D-Mangel
- Umweltfaktoren wie Dioxine oder Weichmacher in Kunststoffen
Behandlung:
- Engmaschige zahnärztliche Kontrollen und Prophylaxe
- Fluoridierung und Remineralisierung zur Stärkung des Zahnschmelzes
- Versiegelungen oder Füllungen bei stärkeren Defekten
- In schweren Fällen: Überkronung oder Extraktion mit anschließendem Zahnersatz
Die genauen Ursachen der Hypomineralisation sind noch nicht vollständig geklärt. Aktuelle Forschungen konzentrieren sich darauf, die Auslöser besser zu verstehen, um präventive Maßnahmen entwickeln zu können.