Implantatentfernung

Die Implantatentfernung, auch als Explantation bezeichnet, ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem ein Implantat aus dem Kieferknochen entfernt wird. Dieser Schritt kann notwendig werden, wenn das Implantat Probleme verursacht oder nicht mehr funktional ist.

Gründe für eine Implantatentfernung:

  • Therapieresistente Entzündungen: Beispielsweise Periimplantitis, bei der das Gewebe um das Implantat entzündet ist und Knochenschwund verursacht.
  • Lockerung des Implantats: Wenn das Implantat nicht mehr fest im Kieferknochen verankert ist.
  • Chronische Nervenschmerzen: Irritationen oder Schäden an Nerven, wie dem Nervus mandibularis.
  • Mechanische Defekte: Brüche des Implantats oder des Aufbaus.
  • Mangelnde Osseointegration: Wenn das Implantat nicht mit dem Knochen verwächst.
  • Allergien: Seltene Unverträglichkeiten gegenüber den verwendeten Materialien, wie Titan oder Zirkonoxid.

Ablauf der Implantatentfernung:

Die Methode der Entfernung hängt von der Verankerung des Implantats ab:

  • Herausdrehung: Bei lockeren Implantaten kann das Entfernen schonend durch Drehen erfolgen.
  • Auffräsen: Festsitzende, osseointegrierte Implantate werden mit speziellen Fräsen (z. B. Trepanfräse) entfernt. Dabei ist ein gewisser Verlust von Knochenmaterial unvermeidbar.

Besonderheiten und Prognose:

Nach der Entfernung eines Implantats kann in vielen Fällen eine erneute Versorgung mit einem neuen Implantat erfolgen. Voraussetzung dafür ist eine ausreichende Regeneration des Kieferknochens. In einigen Fällen kann ein Knochenaufbau (Augmentation) erforderlich sein.

Die Entscheidung zur Implantatentfernung erfolgt nach gründlicher Diagnostik und Abwägung aller Alternativen, um die langfristige Mundgesundheit zu sichern.

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