Implantatfraktur: Ursachen und Folgen
Eine Implantatfraktur ist ein seltener, aber schwerwiegender mechanischer Defekt am Implantatkörper selbst. Diese Komplikation tritt meist als Spätkomplikation auf und führt zur Funktionslosigkeit des Implantats, was eine Entfernung und Neuversorgung erforderlich macht.
Hauptursachen für Implantatfrakturen:
- Mechanische Überbelastung: Häufig durch ungeeignete prothetische Versorgung oder ungleichmäßige Verteilung der Kaukräfte.
- Bruxismus: Zähneknirschen oder -pressen, das zu erhöhtem Druck auf das Implantat führt.
- Materialermüdung: Besonders bei älteren Implantatmodellen oder minderwertigen Materialien.
- Konstruktions- und Produktionsfehler: Können zu Mikroschwachstellen führen.
- Unterdimensionierung: Verwendung zu schmaler Implantate für den Belastungsbereich.
- Trauma: Unfälle oder extreme Krafteinwirkung.
Risikofaktoren:
- Platzierung im posterioren Unterkiefer, wo die Belastung höher ist.
- Verwendung in der Prämolaren- oder Molarenregion, die besonders belastet wird.
- Vorausgehende Schraubenlockerungen, die das Implantat schwächen.
- Ungenaue Passung der Suprakonstruktion, die zu ungleichmäßiger Belastung führt.
- Verlängerter prothetischer Hebelarm, z.B. durch Knochenrückgang.
Implantatfrakturen sind mit modernen Implantatsystemen sehr selten geworden. Bei Verdacht auf eine Fraktur sind sofortige zahnärztliche Untersuchung und Behandlung erforderlich, um weitere Komplikationen zu vermeiden.