Jodoform zur Wundbehandlung

Jodoform ist eine jodhaltige Flüssigkeit, die in der Zahnmedizin zur Wundbehandlung verwendet wird. Früher war Jodoform ein Bestandteil der sogenannten Walkoffpaste, die als Wurzelfüllmaterial diente. Das heutige Jodoform ist dichter und gewebefreundlicher.

Verwendung in der Zahnmedizin:

In der Zahnmedizin dient Jodoform dazu, Wunden zu desinfizieren. Es gibt zusammen mit der Wundflüssigkeit eine geringfügige desinfizierende Jodmenge ab. Zudem sorgt es für die Trocknung der Wunde, vermindert die Wundschmerzen und stillt kleine Blutungen. Der Geruch von Jodoform ist sehr intensiv, und das Mittel ist recht teuer. Es gilt als Standarddesinfektionsmittel in der Zahnmedizin.

  • Wundeinlage auf einem Gazestreifen
  • Füllpaste für die Milchzahnwurzelfüllung

Eigenschaften:

  • Langanhaltende antibakterielle Wirkung
  • Schwaches Anästhetikum
  • Trocknet Exsudat und hemmt Blutungen
  • Reizt das periapikale Gewebe nicht

Anwendungsbereiche:

  • Behandlung von Pulpitis bei Milchzähnen
  • Behandlung von Pulpabrand bei Milch- und bleibenden Zähnen
  • Therapie von periapikalen Entzündungen bei bleibenden Zähnen

Jodoform wird häufig als Wundauflage oder Drain eingesetzt, beispielsweise bei Abszessen oder nach Weisheitszahnoperationen. Es verhindert das sofortige Verschließen der Wunde und ermöglicht das Abfließen von Eiter oder Blut, wodurch Komplikationen wie Hämatome vermieden werden können.

Trotz seiner Vorteile sollte Jodoform mit Vorsicht angewendet werden, insbesondere bei Patienten mit Jodallergien oder Schilddrüsenfunktionsstörungen. In der modernen Zahnmedizin bleibt es jedoch ein wichtiges Mittel zur Desinfektion und Behandlung von Wunden.

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