Kariesprophylaxe: Umfassende Maßnahmen zur Kariesprävention
Kariesprophylaxe umfasst alle Maßnahmen, die darauf abzielen, die Entstehung und das Fortschreiten von Karies zu verhindern oder zu verlangsamen. Diese präventiven Strategien lassen sich in drei Hauptkategorien einteilen:
1. Primärprävention
Ziel ist es, neuen Kariesbefall zu verhindern. Dazu gehören:
- Ernährungsberatung: Reduzierung des Konsums zuckerhaltiger Nahrungsmittel und Getränke
- Fluoridierung: Verwendung fluoridhaltiger Zahnpasta (1000-1500 ppm Fluorid) und fluoridierten Speisesalzes
- Fissurenversiegelung: Schutz der Grübchen und Fissuren, besonders bei Kindern und Jugendlichen
- Gründliche Mundhygiene: Zweimal tägliches Zähneputzen für mindestens zwei Minuten
2. Sekundärprävention
Fokussiert auf die Früherkennung und Remineralisierung beginnender Kariesläsionen:
- Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen: Mindestens zweimal jährlich
- Professionelle Zahnreinigung (PZR): Entfernung von Plaque und Zahnstein
- Anwendung von Fluoridlacken: Zur lokalen Remineralisierung
3. Tertiärprävention
Zielt darauf ab, bei vorhandener Karies weitere Schäden zu minimieren:
- Minimal-invasive Füllungen: Schonung der gesunden Zahnsubstanz
- Vermeidung überstehender Füllungsränder: Reduzierung von Plaqueretentionsstellen
Zusätzliche wichtige Aspekte der Kariesprophylaxe sind:
- Interdentalpflege: Regelmäßige Anwendung von Zahnseide oder Interdentalbürsten
- Zuckerfreier Kaugummi: Stimuliert den Speichelfluss nach den Mahlzeiten
- Teilnahme an strukturierten Prophylaxeprogrammen: Besonders wichtig für Patienten mit erhöhtem Kariesrisiko
Die Effektivität der Kariesprophylaxe hängt von der konsequenten Umsetzung dieser Maßnahmen ab. Besonders wichtig ist die Kombination aus häuslicher Mundhygiene und professioneller zahnärztlicher Betreuung. Durch die Anwendung dieser präventiven Strategien kann das Kariesrisiko erheblich reduziert und die Mundgesundheit langfristig verbessert werden.