Kaukraft: Definition und Eigenschaften
Die Kaukraft beschreibt die Kraft, die während der Nahrungszerkleinerung zwischen Ober- und Unterkiefer ausgeübt wird. Sie variiert je nach Situation und Anforderung:
Unwillkürliche Nahrungszerkleinerung:
- Benötigte Kraft: meist unter 30 Newton
- Abhängig von der Konsistenz der Nahrung
Theoretisches Maximum:
- Mögliche Kraftentwicklung: 2.000-4.000 Newton
Praktisches Maximum:
- Bei willkürlichem, maximalem Zusammenbeißen: 300-800 Newton
Es ist wichtig zu beachten, dass absolute Zahlen zur Kaukraft nur begrenzt aussagekräftig sind, da sie stark vom Messort und der Kontaktfläche des Messinstruments im Mund abhängen.
Einflussfaktoren auf die Kaukraft:
- Alter
- Geschlecht
- Beschaffenheit der Kaumuskulatur
- Bezahnung
- Art des Zahnersatzes
- Verwendete Kaukraftmessmethode
Verteilung der Kaukraft im Gebiss:
- Schneidezähne (Incisivi): etwa 300 N/cm²
- Prämolaren: etwa 500 N/cm²
- Molaren: etwa 800 N/cm²
Die Kaukraft ist ein wichtiger Faktor für die Funktion des Kauapparats und die Effizienz der Nahrungszerkleinerung. Sie spielt eine bedeutende Rolle in der Zahnmedizin, insbesondere bei der Planung von Zahnersatz und der Beurteilung der Kaufunktion.