Knochenregeneration bei Implantaten
Die Knochenregeneration ist ein essenzieller Prozess in der Implantologie, der die Grundlage für die Stabilität und Langlebigkeit von Zahnimplantaten bildet. Nach der Implantation wird der Kieferknochen umgebaut und neues Knochengewebe gebildet, um das Implantat fest im Kiefer zu verankern.
Phasen der Knochenregeneration:
- Umbau nekrotisierter Knochenanteile: Direkt nach der Implantation beginnt der Körper mit dem Abbau von geschädigtem Knochengewebe. Dieser Prozess dauert etwa 5 Tage.
- Knochenanbau: In den folgenden 2-3 Monaten bildet sich neues Knochengewebe, das flächig an das Implantat anwächst.
- Osseointegration: Während der Einheilungsphase verwächst das Implantat fest mit dem umliegenden Knochen. Dieser biologische Prozess kann je nach Kieferbereich und individuellen Faktoren 2-6 Monate dauern.
Faktoren, die die Knochenregeneration beeinflussen:
- Knochenqualität: Dichter und gesunder Kieferknochen fördert eine schnellere Einheilung.
- Knochenaufbau: Bei unzureichendem Knochenangebot kann ein Knochenaufbau erforderlich sein, z. B. durch Sinuslift oder Knochentransplantation.
- Implantationsmethode: Einzeitige Verfahren (Knochenaufbau und Implantation in einem Eingriff) oder zweizeitige Verfahren (Knochenaufbau vor der Implantation) beeinflussen die Heilungsdauer.
- Knochenersatzmaterial: Die Wahl zwischen körpereigenem Knochen oder synthetischem Ersatzmaterial kann die Regeneration beeinflussen.
Behandlungsoptionen bei unzureichender Knochenregeneration:
- Knochenaugmentation: Aufbau von Knochensubstanz mit körpereigenem oder künstlichem Material
- Gesteuerte Knochenregeneration (GBR): Einsatz von Membranen, um den Aufbau von neuem Knochengewebe zu fördern
- Knochentransplantation: Verpflanzung von körpereigenem Knochenmaterial aus anderen Bereichen des Körpers
Einheilzeiten:
- Unterkiefer: 2-4 Monate
- Oberkiefer: 4-6 Monate (längere Heilungszeit aufgrund geringerer Knochendichte)
- Nach einem Sinuslift: Bis zu 9 Monate
Die erfolgreiche Knochenregeneration ist entscheidend für die Stabilität des Implantats und dessen langfristige Funktionalität. Regelmäßige Nachkontrollen und eine gute Mundhygiene tragen wesentlich zum Heilungserfolg bei.