Lippen-Kiefer-Gaumenspalte (LKG-Spalte)

Lippen-Kiefer-Gaumenspalte (LKG-Spalte)

Die Lippen-Kiefer-Gaumenspalte ist eine angeborene Fehlbildung im Mittelgesichtsbereich, die eine umfassende und langfristige Behandlung erfordert. Diese Fehlbildung kann sich von der Oberlippe über den Alveolarfortsatz des Oberkiefers bis zur Gaumenmitte erstrecken.

Behandlung:

Die Therapie einer LKG-Spalte beginnt in der Regel kurz nach der Diagnose und erstreckt sich über mehrere Jahre bis ins Erwachsenenalter. Sie wird idealerweise in spezialisierten Spaltzentren durchgeführt, die ein interdisziplinäres Team aus Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen, Kieferorthopäden, HNO-Ärzten und Logopäden umfassen.

Behandlungsschritte:

  1. Gaumenplatte: Innerhalb der ersten Lebenswoche wird eine individuell angefertigte Gaumenplatte (Trinkplatte) angepasst, um das Wachstum des Kiefers zu steuern und die Ernährung zu erleichtern.
  2. Lippenspaltplastik: Der operative Verschluss der Lippenspalte erfolgt in der Regel im Alter von etwa 3-6 Monaten.
  3. Gaumenspaltplastik: Die Operation zum Verschluss der Gaumenspalte wird meist im Alter von etwa 9-12 Monaten durchgeführt.
  4. Kieferspaltplastik: Diese erfolgt oft im Rahmen der primären Behandlung oder später im Wechselgebiss.
  5. Sekundäre Behandlungen: Nach den Primäroperationen können weitere Eingriffe wie Narbenkorrektur, Nasenkorrektur oder Verschluss von Restöffnungen notwendig sein.

Ziele der Behandlung:

Das Ziel der Behandlung ist es, ein ästhetisch und funktionell optimales Ergebnis zu erzielen. Dazu gehören die Normalisierung des Aussehens sowie die Verbesserung von Atmung, Sprechen und Kaufunktion. Die Behandlung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen medizinischen Fachrichtungen, um eine optimale Entwicklung des Kindes zu unterstützen.

Langfristige Betreuung:

Die Behandlung erstreckt sich oft bis ins Erwachsenenalter und kann auch spätere Korrekturen oder prothetische Versorgungen umfassen, um optimale funktionelle und ästhetische Ergebnisse zu erzielen.

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