Mesiodens: Überzählige Zähne im Frontzahnbereich
Ein Mesiodens ist ein überzähliger Zahn, der typischerweise zwischen den oberen mittleren Schneidezähnen auftritt. Dieses Phänomen gehört zur Hyperdontie, einer Zahnanomalie, bei der zu viele Zähne im Kiefer vorhanden sind.
Hauptmerkmale:
- Häufigkeit: 0,15 bis 1,9% der Bevölkerung
- Geschlechterverteilung: Männer sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen
- Position: Meist im Oberkiefer zwischen den mittleren Schneidezähnen, selten im Unterkiefer
- Form: Oft atypisch geformt oder verkümmert
Diagnostik:
- Röntgenologische Untersuchung: Mesiodentes brechen selten spontan durch und werden oft nur im Röntgenbild entdeckt.
- Computertomographie: Für eine präzise Lagebestimmung kann eine CT-Untersuchung erforderlich sein.
- Anzeichen: Verdacht bei asymmetrischem oder verzögertem Durchbruch der Schneidezähne.
Behandlung:
- Operative Entfernung: Die häufigste Therapieoption bei störenden Mesiodentes.
- Zeitpunkt der Entfernung:
- Zu früh: Risiko der Schädigung permanenter Zahnwurzeln.
- Zu spät: Gefahr von Zystenbildung oder Resorption benachbarter Zahnwurzeln.
- Symptomfreie Fälle: Abwarten bis zum Abschluss des Wurzelwachstums benachbarter Zähne möglich, erfordert regelmäßige Kontrollen.
Risiken bei der Entfernung:
- Mögliche vorübergehende oder dauerhafte Sensibilitätsstörungen benachbarter Zähne.
- Komplikationen sind insgesamt selten, wenn die Behandlung sorgfältig geplant wird.
Die Entfernung eines Mesiodens kann schmerzhaft sein, da die Wurzel oft vollständig ausgebildet ist, während der Zahn selbst häufig unterentwickelt bleibt. Eine sorgfältige Planung und Durchführung durch einen erfahrenen Zahnarzt oder Oralchirurgen ist entscheidend für den Behandlungserfolg.