Milchzahnpersistenz
Milchzahnpersistenz bezeichnet das Verbleiben eines Milchzahns an seiner ursprünglichen Stelle über einen längeren Zeitraum als normal, oft bis ins Erwachsenenalter hinein. Dies geschieht aufgrund einer stark verzögerten Wurzelresorption.
Häufigste Ursachen:
- Nichtanlage des entsprechenden bleibenden Zahns
- Retention oder Aberration des bleibenden Zahns
- Überzählige Zähne, die den Durchbruch des bleibenden Zahns behindern
- Genetische Faktoren
Seltener können auch allgemeine Missbildungen wie Dysostosis cleidocranialis oder das Down-Syndrom Ursachen sein.
Diagnose und Prävalenz:
Die Diagnose einer Milchzahnpersistenz wird in der Regel gestellt, wenn sich der Milchzahn zwei Jahre nach dem normalen Zahnwechsel noch in situ befindet. Die Prävalenz liegt bei etwa 2% in der Gesamtbevölkerung.
Behandlungsoptionen:
- Erhaltung des Milchzahns, eventuell durch Überkronung
- Extraktion des Milchzahns
- Kieferorthopädische Behandlung zur Korrektur möglicher Fehlstellungen
Die Entscheidung hängt von Faktoren wie dem Grad der Wurzelresorption, der Position des bleibenden Zahns (falls vorhanden) und möglichen Komplikationen wie Entzündungen oder Gebissfehlstellungen ab.
Wichtiger Hinweis:
Es ist wichtig, persistierende Milchzähne frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um mögliche Folgeprobleme wie Zahnfehlstellungen oder Entzündungen zu vermeiden.
Zur Behandlung können keine allgemeingültigen Aussagen getroffen werden: Ob der Milchzahn über lange Zeit erhalten werden kann, eventuell sogar durch Überkronung, oder rasch entfernt werden sollte, obliegt der Einzelfallentscheidung, da die individuelle Resorption der Wurzel sehr verschieden ist.