Milchzahntrauma
Bei Stürzen kann es zu traumatischen Verletzungen der Milchzähne kommen. Meist sind die Frontzähne betroffen, und es kann zu verschiedenen Arten von Verletzungen kommen.
Arten von Milchzahntraumata:
- Zahnfrakturen
- Zahnluxationen (Lockerung oder Verschiebung des Zahns)
- Zahnintrusionen (Eindrücken des Zahns in den Kiefer)
Mögliche Folgen für Milchzähne:
- Verfärbungen des Zahns
- Pulpanekrose (Absterben des Zahnnervs)
- Obliteration (Verkalkung des Pulpenkanals)
- Infektionsbedingte Wurzelresorption
Spätfolgen für bleibende Zähne:
- Schmelzverfärbungen oder -defekte
- Kronenmissbildungen
- Wurzelmissbildungen
- Abknicken von Wurzel oder Krone
- Verzögerter Zahndurchbruch
- In schweren Fällen: Bildung odontom-ähnlicher Strukturen
Besonders Intrusionsverletzungen und laterale Dislokationen der Milchzähne können zu Entwicklungsstörungen der bleibenden Zähne führen. Regelmäßige Nachkontrollen sind wichtig, da Komplikationen oft erst Wochen oder Monate nach dem Trauma erkennbar werden.
Die Behandlung von Milchzahntraumata sollte möglichst unkompliziert sein. Bei Infektionszeichen wie Fisteln, Schwellungen oder Abszessen ist eine Intervention nötig, meist durch Entfernung des betroffenen Zahns. Der Schutz des bleibenden Zahnkeims hat bei allen Entscheidungen oberste Priorität.
Eltern sollten über mögliche Spätfolgen für die bleibende Dentition aufgeklärt werden. Bei Unregelmäßigkeiten in der Wechselgebissphase muss an posttraumatische Entwicklungsstörungen gedacht werden.