Nichtanlage von Zähnen (Hypodontie)
Die Nichtanlage von Zähnen, auch als Hypodontie bezeichnet, ist eine angeborene Zahnfehlbildung, bei der ein oder mehrere Zähne fehlen.
Arten der Nichtanlage
- Echte Hypodontie: Genetisch bedingte Nichtanlage von Zähnen, die von Geburt an fehlen
- Unechte Hypodontie: Zähne sind im Kiefer angelegt, brechen aber nicht durch
Häufigkeit und betroffene Zähne
- Etwa 5,5% der Bevölkerung sind betroffen, Frauen häufiger als Männer
- Am häufigsten fehlen:
- Untere zweite Prämolaren
- Obere seitliche Schneidezähne
- Obere zweite Prämolaren
Ursachen
- Genetische Faktoren (Mutationen der Gene MSX1, PAX9 und AXIN2)
- Umwelteinflüsse während der Schwangerschaft (z.B. Nikotinkonsum, Rötelninfektionen)
- Multifaktorielle Ursachen (Folge einer Krankheit oder Teil einer Fehlbildung)
Diagnose
- Meist im Wechselgebiss zwischen 6 und 14 Jahren entdeckt
- Röntgenaufnahmen zur Bestätigung
- Familienanamnese zur Abklärung genetischer Faktoren
Behandlungsmöglichkeiten
- Lückenschluss durch kieferorthopädische Behandlung
- Zahnersatz (z.B. Implantate, Brücken)
- Individuelle Behandlungsplanung je nach Einzelfall
Die Nichtanlage von Zähnen kann sowohl funktionelle als auch ästhetische Auswirkungen haben und erfordert oft eine interdisziplinäre Behandlung durch Kieferorthopäden, Zahnärzte und ggf. Oralchirurgen.