Offene Kürettage in der Parodontologie

Die offene Kürettage ist ein parodontalchirurgisches Verfahren zur Behandlung fortgeschrittener Parodontitis. Sie wird durchgeführt, wenn eine geschlossene Kürettage nicht ausreichend war, typischerweise bei Taschentiefen von mehr als 5-6 mm.

Verfahren:

  • Lokale Anästhesie wird angewendet
  • Das Zahnfleisch wird vom Zahn und Knochen getrennt und aufgeklappt
  • Reinigung der Wurzeloberflächen unter direkter Sicht
  • Entfernung von Zahnstein, bakteriellen Belägen und Granulationsgewebe
  • Nach der Reinigung wird das Zahnfleisch wieder vernäht

Vorteile:

  • Ermöglicht eine gründlichere Reinigung als die geschlossene Kürettage
  • Besonders effektiv bei tiefen Taschen und offenen Wurzelteilungsstellen
  • Kann mit parodontalem Knochenaufbau kombiniert werden

Nachteile und Risiken:

  • Invasiver als die geschlossene Kürettage
  • Häufig postoperative Schmerzen und Schwellungen
  • Möglichkeit von Nachblutungen
  • Risiko freiliegender, schmerzhafter Zahnhälse
  • Potenzielle Zischlaute bei der Artikulation

Nachsorge:

Eine gute Mundhygiene ist nach dem Eingriff besonders wichtig. Patienten sollten auf Rauchen verzichten und können kühlende Maßnahmen anwenden, um Schwellungen zu reduzieren.

Die offene Kürettage ist ein effektives Verfahren zur Behandlung fortgeschrittener Parodontitis, erfordert aber eine sorgfältige Nachsorge und gute Mundhygiene für den langfristigen Erfolg.

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