Rezession in der Zahnmedizin

Rezession

In der Zahnmedizin bezeichnet der Begriff Rezession den Rückgang des Zahnfleisches (Gingiva) in Richtung der Zahnwurzeln, wodurch Zahnhälse und teilweise auch die Zahnwurzel freigelegt werden. Dieser Prozess kann sowohl entzündungsfrei als auch durch entzündliche Erkrankungen wie Parodontitis bedingt sein.

Arten der Rezession

  1. Gingivarezession: Ein entzündungsfreier Zahnfleischrückgang, häufig verursacht durch falsche Putztechnik oder mechanische Belastungen wie zu starker Druck beim Zähneputzen.
  2. Parodontale Rezession: Ein Rückgang des Zahnfleisches in Verbindung mit Knochenabbau, oft als Folge von Parodontitis.

Ursachen

  • Putztrauma durch falsche oder zu kräftige Putztechnik
  • Zahnfehlstellungen, die das Zahnfleisch mechanisch belasten
  • Kieferorthopädische Behandlungen mit Zahnbewegungen
  • Verletzungen durch scharfkantige Speisen oder unsachgemäßen Gebrauch von Zahnseide
  • Hoher Zug durch Lippen- oder Wangenbändchen

Folgen der Rezession

  • Ästhetische Beeinträchtigungen: Freiliegende Zahnhälse lassen die Zähne länger erscheinen und können die Harmonie des Zahnfleischverlaufs stören.
  • Erhöhte Schmerzempfindlichkeit: Freiliegende Zahnhälse reagieren empfindlich auf Kälte, Wärme und chemische Reize.
  • Funktionelle Probleme: Der Schutz vor schädigenden Einflüssen wie Plaque und Bakterien wird reduziert.

Behandlungsmöglichkeiten

Je nach Ursache und Ausmaß der Rezession können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden:

  1. Optimierung der Putztechnik: Beratung zur Verwendung weicher Zahnbürsten und sanfter Putzbewegungen.
  2. Korrektur von Fehlstellungen: Kieferorthopädische Maßnahmen zur Entlastung des Zahnfleisches.
  3. Rezessionsdeckung: Chirurgische Verfahren zur Wiederherstellung des Zahnfleisches über freiliegenden Zahnhälsen.

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um die Funktionalität und Ästhetik des Gebisses zu erhalten.

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