Verkalkung: Ablagerung von Kalziumsalzen in Geweben

Die Verkalkung, auch als Kalzifikation bezeichnet, beschreibt die Ablagerung von Kalziumsalzen (z. B. Kalziumphosphat oder Kalziumcarbonat) in Geweben. Sie kann sowohl physiologisch als auch pathologisch auftreten und ist in der Zahnmedizin besonders im Zusammenhang mit Zahnhartgewebe und Speicheldrüsen relevant.

Physiologische Verkalkung

  • Einlagerung von Kalziumsalzen in die Dentin- und Schmelzmatrix der Zähne während der Zahnentwicklung
  • Mineralisation der Knochenmatrix

Pathologische Verkalkung

Eine pathologische Verkalkung, auch als Kalzinose bezeichnet, kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden:

  • Speichelsteine: Ablagerungen in den Speicheldrüsengängen, die zu Schmerzen und Schwellungen führen können
  • Dentinsklerose: Übermäßige Mineralablagerungen in den Dentinkanälchen, oft als Reaktion auf Reize oder Verletzungen
  • Pulpaverkalkung: Ablagerungen innerhalb der Zahnpulpa, die durch Entzündungen oder Traumata entstehen können

Klinische Relevanz in der Zahnmedizin

Die Verkalkung spielt eine wichtige Rolle bei verschiedenen zahnmedizinischen Diagnosen und Behandlungen:

  • Zahnhartgewebe: Veränderungen durch Mineralablagerungen können die Widerstandsfähigkeit gegen Karies erhöhen, aber auch zu Empfindlichkeiten führen.
  • Speicheldrüsen: Verkalkungen können Speichelflussstörungen verursachen, was zu Mundtrockenheit und erhöhtem Kariesrisiko führt.
  • Endodontie: Verkalkte Wurzelkanäle erschweren Wurzelkanalbehandlungen.

Diagnose und Behandlung

Die Diagnose erfolgt meist durch bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und dem betroffenen Gewebe:

  • Speichelsteine: Entfernung durch minimalinvasive Eingriffe oder chirurgische Maßnahmen
  • Pulpaverkalkung: Endodontische Therapie bei Beschwerden oder Infektionen

Die Verkalkung ist ein natürlicher Prozess, der jedoch bei pathologischen Ausprägungen zahnärztliche Interventionen erfordern kann. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung.

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